Manchmal reizt mich genau das, was auf den ersten Blick nicht zusammenpasst: Bratwurst und Wok – Bratwurst Stir Fry mit Gemüse. Zwei Welten, die kaum gegensätzlicher sein könnten – rustikal-deftig trifft auf schnell, heiß und aromatisch. Und doch funktioniert es verblüffend gut. Im Wok bekommt die Wurst plötzlich eine andere Bühne: Statt langsam zu brutzeln, wird sie in Scheiben geschnitten, kurz und scharf angeröstet – außen kross, innen saftig.
Und nicht das Gemüse vergessen: Fenchel, Möhren und Spitzpaprika. Das macht das Gericht genauso rund wie die unglaublich leckere Sauce. Dazu noch ein wenig Reis und ich bin glücklich. Probiert es aus, ob es auch euch glücklich macht 🙂
Die Bratwurst im Wok
Je nach Wurstsorte verändert sich der Charakter des Gerichts. Eine klassische grobe Bratwurst bringt Würze und Fett, das im Wok für zusätzliche Röstnoten sorgt. Eine feine Kalbsbratwurst schmeckt dagegen milder, fast eleganter, während eine Thüringer oder Nürnberger mit Majoran und Pfeffer eher rustikale Tiefe mitbringt. Auch mediterrane Varianten wie Salsiccia mit Fenchel funktionieren hervorragend – das Fett karamellisiert schnell, die ätherischen Öle verstärken das „Wok-Hei“, diesen rauchigen Hitzeschleier, den man bei hoher Temperatur bekommt. So nennt sich das zwar Bratwurst Stir Fry, ist aber je nach Wurst immer ein anderes, leckeres Gericht.
Was mich daran begeistert, ist die Flexibilität: Deutsche Wurst wird zum globalen Nomaden. Statt Senf und Sauerkraut bekommt sie Paprika, Chili und Sojasauce zur Seite gestellt. Es ist eine Begegnung auf Augenhöhe – keine Parodie, sondern eine ehrliche Fusion. Der Wok bringt die Textur, die man beim Grillen liebt, aber ohne den langen Aufbau und die Wartezeit.
Stir Fry im Wok
Das Geheimnis liegt im Tempo, auch bei Bratwurst Stir Fry. Der Wok verlangt Vorbereitung: alles geschnitten, alles bereit, bevor das Feuer loslegt. Dann geht es Schlag auf Schlag – die Wurst rein, kurz anbräunen lassen, rausnehmen, Gemüse und Aromaten dazu, alles auf hoher Hitze, Sauce rein, und am Ende wieder vereinen. So bleiben Wurst und Gemüse lebendig, nicht weichgekocht.
Das geht natürlich am besten auf einem Wokbrenner mit ordentlich Power wie dem Roaring Dragon. Beim Thema Wokbrenner ist der Roaring Dragon mit seinen 24kW Leistung unschlagbar. Alle anderen mit 10,12 oder 16kW sind nur Gaskocher. Meinen Roaring Dragon gebe ich nicht her, aber ich kann euch mit meinem Code „Chopstick_BBQ“ 10% Rabatt auf euren Roaring Dragon anbieten.
Wer mag, kann auch experimentieren: Eine Currybratwurst harmoniert wunderbar mit einer süßlich-scharfen Sauce, während eine Weißwurst in feinen Scheiben, kombiniert mit Ingwer und Limette, plötzlich fast thailändisch wirkt. Vegane Bratwürste funktionieren übrigens auch erstaunlich gut – sie profitieren besonders von der kurzen, intensiven Bratphase im Wok.
Am Ende zählt die Balance: Röstaromen, frische Säure, salzige Tiefe und ein Hauch Süße. Und die Erkenntnis, dass der Wok kein exklusiv asiatisches Werkzeug ist, sondern ein universeller Geschmacksverstärker – selbst für Bratwurst.
Die Kreativität der chinesischen Küche
Was viele vergessen: Die chinesische Küche selbst ist von einer fast spielerischen Kreativität geprägt. Der Wok ist weniger ein Werkzeug als eine Bühne für Improvisation. Dort wird verarbeitet, was verfügbar ist – und das mit erstaunlicher Fantasie. In Südchina findet man Stir-Frys mit gepökeltem Schweinebauch oder luftgetrockneter Wurst („lap cheong“), deren süßlich-würziger Duft beim Braten eine ähnliche Wirkung entfaltet wie unsere Bratwurst. In Sichuan wiederum landet gern auch Räucherfleisch oder sogar dünn geschnittenes gepresstes Tofuhaut-Röllchen im Wok – Zutaten, die westliche Köche vielleicht eher in einer Vorspeise oder einem Salat vermuten würden.
Diese Freiheit im Denken und Zubereiten macht den Reiz aus: Es gibt keine starre Grenze zwischen „passt“ und „passt nicht“. Deswegen passt auch Bratwurt Stir Fry im Wok. Der Wok ist ein Raum, in dem Aromen aufeinandertreffen dürfen, und wo auch eine Bratwurst ganz selbstverständlich dazugehört, solange sie mit Respekt für Hitze, Timing und Geschmack behandelt wird. In diesem Sinne ist es gar kein Stilbruch, sondern eine Fortsetzung der gleichen kulinarischen Neugier, die den Wok überhaupt so faszinierend macht.
Genug philosophiert! Seht euch auch meine anderen Wok-Rezepte an, wie etwa Cashew Hähnchen aus dem Wok und viele weitere. Jetzt aber erstmal ran an die Bratwurst eurer Wahl.
Bratwurst Stir Fry mit Gemüse
- Zeit insgesamt: 30 Minuten
- Portionen: 2 Personen 1x
Zutaten
400 g Bratwurst der Wahl, in mundgerechte Stücke geschnitten
1 Spitzpaprika, in halbe Ringe geschnitten
1/2 Fenchel, in feine Streifen geschnitten
2 kleine Karotten, geschält und in feine Streifen geschnitten
3 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 EL frisch gehackter Ingwer
Stir Fry Sauce
100 ml helle Sojasauce
2 EL Hühnerbrühe
1 EL Chili Crunch oder Chili Sauce
1 EL Reisweinessig
1 ½ EL Honig oder brauner Zucker
2 TL Sesamöl
1 EL Speisestärke in 2 EL Wasser
Sonstiges
neutrales Öl zum Braten
Fenchelgrün zum Garnieren
Anleitung
In einer Schüssel die Zutaten für die Sauce miteinander verquirlen. Anschließend die Speisestärke mit dem Wasser einrühren, bis eine gleichmäßige Sauce entsteht. Beiseitestellen.
Den Wok bei mittlerer bis hoher Hitze erhitzen. Die Wurst hineingeben und unter häufigem Rühren braten, bis sie vollständig durchgegart ist. Danach die Wurst auf einen mit Küchenpapier ausgelegten Teller geben und das überschüssige Fett aus dem Wok abgießen.
Dann etwa anderthalb Esslöffel neutrales Öl in den Wok geben und bei mittlerer Hitze erhitzen. Nun zuerst den Knoblauch und Ingwer, anschließend die Spitzpaprika, den Fenchel und die Karotten hinzufügen. Alles unter ständigem Rühren braten, bis das Gemüse gar, aber noch schön bissfest ist .
Die vorbereitete Sauce noch einmal kräftig durchrühren, da sich der Honig oft am Boden absetzt, und sie dann mit der Bratwurst zum Gemüse geben. Alles gut vermengen und weiter braten, bis die Sauce vollständig erhitzt ist und leicht eingedickt ist.
Das fertige Stir Fry mit dem Fenchelgrün bestreuen. Es kann direkt so serviert werden oder zusammen mit Reis.
- Zubereitungszeit: 15 Minuten
- Kochzeit: 15 Minuten
- Methode: Stir Fry
- Küche: Asian Fusion
