Nutria Grillen – ab auf den Drehspieß

Werbung | Nutria Grillen? Aber sicher doch! Wer Kaninchen mag, der ist bei Nutria richtig! Wer auf zarten Wildgeschmack steht, der auch. Genau so schmeckt Nutria meiner Meinung nach: wie ein leicht wildiges Kaninchen, aber nicht so streng wie Hase. Nutria Grillen ist da nur eine der möglichen Zubereitungsarten, aber diejenige, die ich euch heute vorstellen möchte. Eine weitere sehr gute Verwendungsmöglichkeit ist, die Nutria (nicht: das Nutria) im Dutch Oven zuzubereiten, aber dazu bestimmt ein andermal…

Die Nutria

Die Nutria, auch Biberratte oder Sumpfbiber genannt ist ein Nagetier, das ursprünglich aus Südamerika stammt und nicht mit der Bisamratte verwechselt werden sollte, die in Nordamerika heimisch ist. Bisamratten sind kleiner und haben ein etwas platten Schwanz. Nutrias kommen hier in der Altmark zur Genüge vor, richten durchaus einige Schäden an und werden daher auch intensiver bejagt. Es gibt jedoch (inzwischen) nur wenige Personen, die sie auch kulinarisch verwerten, was sicherlich der fälschlichen Assoziation mit Ratte zuzuschreiben ist. Der Begriff Biberratte hilft da auch nicht wirklich weiter.

Mir soll es Recht sein, so bereichert die Nutria frei von Konkurrenz meinen Speiseplan, und das lohnt sich definitiv! Wenn ihr also auch einen befreundeten Jäger habt, dann sagt ihm doch mal, dass ihr gerne mal Nutria grillen wollt. Vielleicht sieht er euch etwas seltsam an, aber was solls! Ich verspreche euch, dass ihr euch damit leckeres Fleisch ins Haus holt. Wie schon erwähnt geht der Geschmack in Richtung Kaninchen, eventuell Hase, leicht wildig. Und im Gegensatz zum Beispiel zum Dachs ist das anliegende Fett ebenso schmackhaft und kann wunderbar drangelassen und verspeist werden. So trocknet euer Nutria beim Grillen auch nicht aus.

Nutria Grillen – ab auf den Drehspieß

Ich hatte hier das Glück einen richtigen Brummer von Nutria abzubekommen, die ein Lebendgewicht von 6,5kg hatte. Zumeist sind sie kleiner, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch. Natürlich kann man das leckere Tier auch teilen und die Einzelteile grillen, aber auf dem Drehspieß sieht es einfach grandios aus und bleibt auch wunderbar saftig.

Die Nutria wurde nur innen und außen mit einer Pfeffer-Mischung, in dem Fall Glorreiche Halunken, und mit Salz, und zwar Indischen Sonnenflocken, gewürzt und eingerieben. Schließlich wollte ich möglichst viel vom Eigengeschmack beibehalten. Die Bauchhöhle könnte man zum Beispiel noch auf verschiedenste Art und Weise füllen, aber ich hatte sie einfach zugemacht. Einfach nur Nutria Grillen, sonst nichts!

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Also gut, Salz-Pfeffermischung drauf und für 1-2 Stunden zurück in den Kühlschrank. Die Nutria aufgespießt und nur mit Heckbrenner ab auf den Grill. Unter die sich drehende Nutria hatte ich noch eine Schale mit etwas Wasser gestellt. Zum einen bleibt der Grill sauberer, wenn das Fett heruntertropft, zum anderen sorgen wir so für ein feuchteres Klima im Grill, das ein Austrocknen verhindert. Der Heckbrenner lief zumeist auf halber Leistung, was am Deckelthermometer ca. 160-170 Grad entsprach. Nach 2 Stunden war es dann soweit. Als der dickste Teil des Hinterlaufs eine Kerntemperatur von 70 Grad aufwies, habe ich den Heckbrenner nochmal für 10 Minuten voll aufgedreht um ein wenig Knusprigkeit ans Tier zu bringen. Bei einer Kerntemperatur von 75 Grad kam es dann vom Grill!

Wunderbar saftig vom Drehspieß, keine Spur trocken, Geschmack nach leicht wildigem Kaninchen. Die Pfeffer-Salz-Mischung hat das Aroma wunderbar ergänzt ohne den Eigengeschmack zu übertünchen. Was mir besonders am Nutria Grillen gefällt ist, dass man mit einem Tier unterschiedlichstes Fleisch bekommt. Von zartrosa bis dunkel, von zart bis zu leicht festerem Biss. Hier mal ein Stück Keule naschen, dann die Rippen abknabbern, anschließend ein Stück vom Rücken. Alles für sich und insgesamt eine Bereicherung der Speisekarte bei uns zuhause. Probiert es aus!

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Nutria Grillen – ab auf den Drehspieß

01/11/2020

von Waldemar

Kategorie Fleisch Rezept Wild

Zutaten

• 1 Nutria, abgezogen, ausgenommen und gesäubert
• 1 EL Pfeffer-Mischung, z.B. Glorreiche Halunken*
• 1 EL gutes Salz, z.B. Indische Sonnenflocken*
• Beilagen nach Belieben

Anleitung

1. Die Salzflocken in Mühle oder Mörser feiner mahlen und mit dem Pfeffer vermischen. Anschließend die Nutria innen und außen damit bestreuen und einreiben. Bei Bedarf mehr Salz-Pfeffer-Mischung verwenden.
2. Die Nutria dann noch für 1-2 Stunden in den Kühlschrank legen, damit die Gewürze etwas einziehen können.
3. Anschließend die Bauchhöhle mit Nadeln oder Garn verschließen und die Nutria auf den Drehspieß stecken.
4. Im Gasgrill nur unter Verwendung des Heckbrenners (oder auf der Rotiserie im Holzkohlegrill) bei ca. 160-170 Grad grillen. Eine Wasserschle zum Auffangen des Fetts und Verhinderung von Austrocknung unter dem Spieß platzieren.
5. Die Dauer ist abhängig von der Größe der Nutria und der tatsächlichen Grilltemperatur. Entscheidend ist eine Kerntemperatur von mindestens 70 Grad an der dicksten Stelle, dem Hinterlauf.
6. Bei ca. 70 Grad die Grilltemperatur nochmal für ca. 10 Minuten erhöhen (Heckbrenner aufdrehen), um noch ein paar Röstaromen an das Tier zu bringen.
7. Bei ca. 75 Grad Kerntemperatur dann vom Spieß nehmen, ein paar Minuten ruhen lassen, zerteilen und genießen.

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