Pork Belly Burnt Ends? Fleischpralinen? Meat Candy? Fleischnuggets? Krustenhappen? Schweinebauchwürfel? Nennt es wie ihr wollt, aber probiert es unbedingt aus!
Sicherlich kein Essen für Cholesterinbewusste, und so mancher BBQ-Purist mag sogar die Nase rümpfen, da Burnt Ends eigentlich vom Brisket sind, aber hey, 2017 war der Trend nicht aufzuhalten und die Fleischpralinen vom Schweinebauch tauchten überall in den sozialen Medien und auf Grillblogs auf. Zu Recht!
Geschichte und Ursprung der Pork Belly Burnt Ends
Pork Belly Burnt Ends entstanden als kreative Weiterentwicklung der traditionellen Beef Brisket Burnt Ends aus Kansas City. Diese kulinarische Innovation entwickelte sich zu einem eigenständigen BBQ-Gericht mit einzigartigem Charakter.
Traditionelle Zubereitung
Die ursprüngliche Methode stammt aus den späten 2000er Jahren, als BBQ-Enthusiasten nach Alternativen zu den klassischen Beef Burnt Ends suchten. Schweinefleisch bot sich als kostengünstigere Option an.
Die erste dokumentierte Zubereitung führe ich auf bekannte Pitmaster wie Malcolm Reed zurück, die das Konzept der Beef Burnt Ends auf Schweinebauch übertrugen. Die Grundtechnik basiert auf dem langsamen Räuchern von gewürfeltem Schweinebauch bei niedrigen Temperaturen zwischen 107-121°C.
Populärkultur und Verbreitung
Durch soziale Medien und BBQ-Wettbewerbe gewannen Pork Belly Burnt Ends ab 2015 stark an Popularität. Ich beobachte seitdem eine stetige Zunahme von Rezepten und Variationen in Kochbüchern und Online-Plattformen.
In den USA gelten die Fleischpralinen mittlerweile als fester Bestandteil der modernen BBQ-Kultur. Deutsche Grillmeister entdeckten die Spezialität etwa 2018. Besonders Food-Trucks und BBQ-Restaurants trugen zur Verbreitung bei. Die Kombinationen aus süßen und würzigen Aromen sprechen ein breites Publikum an. Hier möchte ich euch vorstellen, wie ich sie mache, wobei sich die Zubereitung nicht großartig von anderen unterscheidet, wenn man Gewürze und Saucen außer acht lässt.
Zubereitung
Kennt ihr Ribs 3-2-1 ? So ähnlich könnt ihr euch das hier auch bei den Pork Belly Burnt Ends vorstellen, aber Schritt für Schritt. Als erstes muss der Schweinebauch vorbereitet werden, d.h. Schwarte ab, Rippenknochen und Knorpel raus und in 3 cm große Würfel schneiden. Wenn die Fettschicht oben zu dick ist, dann nehmt ruhig davon auch noch was ab.
1. Räuchern
Vor dem Räuchern kommt das Würzen, nämlich mit dem BBQ-Rub. Ordentlich drauf damit, damit die Würfel von allen Seiten bedeckt sind. Dann vakuumieren und idealerweise über Nacht ab in den Kühlschrank, ein paar Stunden reichen aber auch. Bei mir kommt dann in der 1. Phase der Portland Gas-Smoker* von El Fuego zum Einsatz oder mein Kamado Joe, aber indirekt auf dem Holzkohlegrill oder im Smoker geht das natürlich auch.
Bei meinem Gas-Smoker kamen ein paar Chunks Hickory Holz* mit dazu. Dazu noch die Wasserschale in den Smoker, um das ganze nicht zu trocken werden zu lassen. Dann durften die Würfel für 2-3 Stunden bei ca. 120 Grad im Rauch bleiben. Nach 2 Stunden dürft ihr auch mal nachsehen, ob sie euch schon dunkel genug sind. Wenn nicht, dann lasst sie ruhig noch länger im Smoker.
2. Garen
Nach dem Räuchern geht es für die Fleischpralinen in eine Edelstahl-Schale. Dort werden sie mit Butterstückchen, dem Honig und dem Zucker bedeckt, und die Schale wird dicht mit Alufolie verschlossen. Für diesen Teil der Zubereitung wechsel ich auf meinen Gasgrill Broil King Baron 590, aber auch nur, weil die Schale nicht in den Gas-Smoker passt. Im indirekten Bereich dürfen die Würfel dann für ca. 90 Minuten bei ungefähr 130 Grad garen.
3. Karamellisieren
Die Folie kommt nun ab. Die Barbecue-Sauce eurer Wahl wird nun über die Fleischpralinen gegeben und das ganze dann ordentlich vermischt. Die Sauce sollte überall am Fleisch zu finden sein. In der nun offenen Schale bleiben die Würfel dann für weitere 30 Minuten auf dem Grill, und die Sauce beginnt langsam zu karamellisieren. In Abhängigkeit von der verwendeten Sauce kann das auch länger dauern, oder ihr müsst ein wenig die Temperatur nach oben korrigieren. Die Würfel auch ruhig nach der Hälfte der Zeit nochmal durchmischen.
4. Endspurt
Unser Ziel ist es, dass die Sauce von den Pork Belly Burnt Ends gut angenommen wird, und nicht heruntertropft und alles versaut. Daher kommen die Würfel nochmal für ca. 20 Minuten auf den Rost des Grills, die Sauce setzt nochmal an und die Würfel bekommen somit ihren letzten Schliff, da sie nun nicht mehr in der Sauce liegen bzw. schwimmen. Probiert es unbedingt aus und kommentiert doch, ob bei euch auch der Suchtfaktor zugeschlagen hat!
DruckenFleischpralinen – Pork Belly Burnt Ends
- Gesamtzeit: 4 Stunden 30 Minuten
Zutaten
2 kg Schweinebauch
200 ml Barbecue-Sauce, in dem Fall von BBQUE*
100 g brauner Zucker
80 ml klarer Honig
80 g Butter
80 g BBQ-Rub, in dem Fall Cherry Chipotle*
Anleitung
Den Schweinebauch vorbereiten , indem ihr die Schwarte und zuviel Fett wegschneidet, Rippenknochen und Knorpel entfernen und in 3cm lange Würfel schneiden.
Die Würfel von allen Seiten gut mit BBQ-Rub bedecken. Dann vakuumieren und idealerweise über Nacht ab in den Kühlschrank, ein paar Stunden reichen aber auch.
Die Würfel für 2-3 Stunden bei ca. 120 Grad im Rauch smoken. Nach 2 Stunden dürft ihr auch mal nachsehen, ob sie euch schon dunkel genug sind. Wenn nicht, dann lasst sie ruhig noch länger im Smoker.
Nach dem Räuchern geht es für die Fleischpralinen in eine Edelstahl-Schale. Dort werden sie mit Butterstückchen, dem Honig und dem Zucker bedeckt, und die Schale wird dicht mit Alufolie verschlossen. Im indirekten Bereich dürfen die Würfel dann für ca. 90 Minuten bei ungefähr 130 Grad garen.
Die Folie kommt nun ab. Die Barbecue-Sauce eurer Wahl wird nun über die Fleischpralinen gegeben und das ganze dann ordentlich vermischt. In der nun offenen Schale bleiben die Würfel dann für weitere 30 Minuten auf dem Grill, und die Sauce beginnt langsam zu karamellisieren. Die Würfel auch ruhig nach der Hälfte der Zeit nochmal durchmischen.
Die Würfel kommen nochmal für ca. 20 Minuten auf den Rost des Grills, die Sauce setzt nochmal an und die Würfel bekommen somit ihren letzten Schliff, da sie nun nicht mehr in der Sauce liegen bzw. schwimmen.
- Vorbereitungszeit: 30 Minuten
- Kochzeit: 4 Stunden
- Methode: Low and Slow
- Nationalität: Amerikanisch
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