Werbung | Das Schweinenackensteak – es führt in der BBQ-Szene ein wenig ein Schattendasein. Sicherlich liegt es daran, dass es so viele wundervolle Zuschnitte vom Rind gibt. Ich denke es hängt jedoch auch damit zusammen, dass es die Verkörperung dessen darstellt, wovon man sich (zu Recht) distanzieren möchte: billiges Schweinefleisch, ertränkt in einer unsäglichen Marinade, gegrillt und mit Bier abgelöscht! Über das Ablöschen mit Bier kann man streiten, über Billigfleisch, dass deswegen die Marinade abbekommt, weil es sonst endgültig keiner mehr kaufen würde, nicht! Egal, es geht auch anders, zum Beispiel mit Teriyaki Schweinenackensteaks, also mariniert, aber in guter Qualität, die man auch schmeckt.
Teriyaki Schweinenackensteaks aus dem Reifebeutel
Über dieses Stück Schweinenacken kann man ruhig noch ein paar Worte verlieren. Nein, es ist kein Iberico Schwein oder eine andere besonders aromatiasche Schweinerasse. Es ist aus regionaler Zucht, von der Fleischerei Wohlfahrt in Seehausen, und wurde 3 Wochen lang im Reifebeutel veredelt. Trockenreifung und Nassreifung kennt man, die Veredelung im Reifebeutel stellt sozusagen das Dry-Aging des kleinen Mannes dar, der sich einen teuren Reifeschrank nicht leisten kann, oder der schlichtweg keinen Platz dafür hat. Diese Reifebeutel weisen eine einseitig feuchtigkeitsdurchlässige Membran auf: Wasser kann raus, aber nix kann rein, vor allem keine Keime und Feuchtigkeit. Somit erhält man nach 3-4 Wochen ein gereiftes Stück Fleisch, dass eine Kruste ähnlich der Trockenreifung aufweist. Die Kruste muss dann nur noch weg und man kann wunderbar aromatisches Fleisch (Ausgangsqualität vorausgesetzt) genießen!
Und da es endlich mal wieder Zeit für asiatisches Barbecue war, machten die aus dem Stück geschnittenen Nackensteaks Bekanntschaft mit einer japanischen Teriyaki-Marinade*, die ich auch bei Lachs oder auch bei einem Iberico Secreto schon verwendet habe. Ich kann schon mal sagen, dass auch Teriyaki Schweinenackensteaks eine tolle Figur auf dem Grill und dem Teller machen, vor allem wenn man die Marinade wie hier mit frischem Knoblauch und Ingwer verfeinert!
Beilagen
Wie ein Freund letztens schon zu mir gesagt hat: Pak Choi und Steaks, das geht immer! Recht hat er, vor allem, wenn wir es mit asiatischen oder wie hier japanischen Aromen zu tun haben. Pak Choi, längs aufgeschnitten, ein wenig mit Öl oder Marinade versehen, eignet sich perfekt um ihn auf der Schnittfläche direkt zu grillen! Ein indirektes Nachziehen ist zumeist nicht notwendig, wenn der Pak Choi nicht allzu groß ist, und man auf leicht knackiges Gemüse steht.
Pak Choi kam hier nicht allein daher, sondern wurde noch von ein paar Zuckerschoten umgarnt. Und da es bei mir sowieso fast immer Asian Fusion gibt, wurden die Zuckerschoten koreanisch zubereitet, aber so große Welten liegen da nun auch nicht dazwischen. Sesamöl, Zucker und Sojasauce, wer könnte da sagen, aus welchem Land diese Zubereitungsart stammt?
Dann fehlt nur das Wachtelei auf dem Steak. Nicht nur optisch ein Highlight, sondern einfach immer wieder lecker diese kleinen Eier! Kann man machen, muss man aber nicht. Ich hatte welche da, und wir essen sie unglaublich gern!
Insgesamt ein wunderbar einfaches Gericht mit nur wenigen Zutaten, dass mich aber genau dahin beamt, wo ich hin möchte: nach Asien!
Zutaten
- Schweinenackensteaks guter Qualität
- Teriyaki-Marinade
- 1-2 Knoblauchzehen
- 2-3cm frischer Ingwer
- Wachteleier
Für den Pak Choi
- 3-4 nicht zu große Pak Choi, längs halbiert
- 1 EL Sesamöl
- 3 El Sojasauce
- 1 TL Honig
- Sesamsaat
Für die Zuckerschoten
- 2 EL Sesamöl
- 2 El Zucker
- 1 EL Sojasauce
Anleitung
- Knoblauch und Ingwer zu ungefähr gleichen Anteilen in dünne Scheiben schneiden und zu der Marinade geben. Die Nackensteaks darin gekühlt für mindestens 1 Stunde, besser 2-3 Stunden, marinieren.
- Aus den Zutaten für den Pak Choi eine Marinade herstellen und den längs halbierten Pak Choi damit kurz vor dem Grillen auf der Schnittfläche bestreichen und beiseite stellen.
- Die Nackensteaks abtropfen lassen und bei maximal mittlerer Hitze von beiden Seiten direkt grillen. Bei zu hoher Hitze verbrennt der in der Marinade enthaltene Zucker und die Steaks werden zunehmend schwarz.
- Gleichzeitig den Pak Choi ebenfalls bei maximal mittlerer direkter Hitze auf der Schnittseite grillen. Die gewünschte Bissfestigkeit überprüfen. Die grünen Blätter des Pak Choi werden beim direkten Grillen knusprig-trocken, was aber dem Essen nur eine weitere interessante Komponente hinzufügt.
- Wenn Fleisch und Pak Choi fast fertig sind, eine Pfanne mit dem Sesamöl erhitzen und die Zuckerschoten darin bei hoher Hitze anbraten, damit sie knackig bleiben. Den Zucker hinzufügen, und sobald er sich aufgelöst hat, mit der Sojasauce ablöschen.
- Nach Belieben noch Wachtel-Spiegeleier dazu machen.
- Alles zusammen mit Reis, Nudeln oder ohne weitere Beilage servieren.
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